Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien

11. bis 17. Februar 2018   „Vergessenen Kindern eine Stimme geben“

Unter diesem Motto ruft NACOA Deutschland e.V. nun zum neunten Mal zur Aktionswoche auf. Die Schauspielerin Katrin Sass ist Schirmherrin der Aktionswoche.

Etwa jedes sechste Kind in Deutschland kommt aus einer Familie, in der Alkoholismus oder Drogenabhängigkeit herrschen.

Ca. sechs Millionen Erwachsene in Deutschland sind als Kinder in Suchtfamilien aufgewachsen. Kinder von Suchtkranken (Children of Alcoholics/ Children of Addicts = COA) sind Risikokandidaten, selber eine stoffliche Sucht oder eine psychische oder soziale Störung zu entwickeln.

Aber diese Kinder sind auch extrem widerstandsfähig, haben vielfältige Begabungen und Kompetenzen. Mit der richtigen Art von Unterstützung können sie sich zu gesunden, lebenstüchtigen Erwachsenen entwickeln. Diese Bedingungen helfen Kindern dabei, besser mit ihrer familiären Situation zurechtzukommen:

• verlässliche Beziehungen zu Erwachsenen (z.B. Großeltern, Nachbarn)
• Verstehen der elterlichen Sucht als Krankheit und der eigenen Schuldlosigkeit
• das Wissen und Gefühl, mit diesem Problem nicht allein zu sein
• eigene Interessen und Bedürfnisse wahrnehmen und umsetzen

Mit-betroffene Kinder in Sachsen-Anhalt
An Suchtberatungsstellen in Sachsen-Anhalt profitierten im Jahr 2016 insgesamt rund 2.400 minderjährige Kinder und Jugendliche indirekt von der Hilfe, die ihre suchtkranken Väter oder Mütter erhielten. „Es ist davon auszugehen, dass die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, deren Eltern keine Suchthilfe in Anspruch nehmen, weit höher ist. Suchtprobleme in der Familie sind schambesetzt und werden als „Familiengeheimnis“ gehütet.“, sagt Helga Meeßen-Hühne von der Landesstelle für Suchtfragen.

Pädagogische Fachkräfte, die täglich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, müssen diese Kinder und Jugendlichen „sehen lernen“: sie brauchen mehr Informationen, um diese Kinder und ihren Hilfebedarf erkennen und gut unterstützen zu können.
Der Umgang mit den Kindern und ihren Eltern benötigt Handlungskompetenz. Deshalb sind die Netzwerkbildung und die Weiterbildung von Multiplikatoren*innen zu Gunsten dieser Kinder auch in Sachsen-Anhalt Arbeitsschwerpunkte von Fachstellen für Suchtprävention und einigen Suchtberatungsstellen.

Aktionen in Sachsen-Anhalt
Zur Aktionswoche bieten die Fachstellen für Suchtprävention im Saalekreis (Merseburg), im Landkreis Mansfeld-Südharz (Sangerhausen) und in Magdeburg Veranstaltungen an. Diese finden Sie in der Veranstaltungssuche auf
http://coa-aktionswoche.de/veranstaltungen.html

Alle Unterstützungsangebote in Sachsen-Anhalt
der Suchtberatungsstellen und der Fachstellen für Suchtprävention finden Sie im angelegten Dokument „Regionale Angebote in Sachsen-Anhalt zum Themenschwerpunkt „Kinder aus suchtbelasteten Familien“; Stand: September 2017“ und im Internet hier:

Informationen zur bundesweiten Aktionswoche finden Sie auf
http://coa-aktionswoche.de/

Broschüren der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen helfen weiter, z.B.:
Mia, Mats und Moritz …und ihre Mama, wenn sie wieder trinkt
Mia, Mats und Moritz… Das Begleitheft
Luis und Alina – Wenn die Eltern trinken – Tagebuch eines Jungen und eines Mädchens
Luis und Alina – Das Begleitheft
Suchtprobleme in der Familie

Unterstützungsangebote für Kinder finden Sie z.B. hier:
NACOA Deutschland
Kidkit networks

Für weitere Informationen rufen Sie gern an:

Helga Meeßen‐Hühne
Leiterin

Landesstelle für Suchtfragen im Land Sachsen-Anhalt (LS-LSA)
Fachausschuss der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege im Land Sachsen-Anhalt e.V.
Halberstädter Str. 98, 39112 Magdeburg
Tel.: 0391 / 543 38 18 Fax: 0391 / 562 02 56
info@ls-suchtfragen-lsa.de    www.ls-suchtfragen-lsa.de